Therapie, in meinem persönlichen Verständnis, ist maßgeblich von der therapeutischen Arbeitsbeziehung zwischen Klient und Therapeut beeinflusst. Es ist für mich die professionelle Beziehung auf Augenhöhe, die Verbundenheit und Vertrauen schafft und somit Grundlage des Heilungsprozesses ist. Der Therapeut ist nicht der „Erleuchtete“ oder wie ein Bergführer, der weiß, wo es lang geht. Vielmehr geht es darum, den Klienten auf seinem (Lebens-)Weg ein Stück zu begleiten.
Sowohl der Therapeut als auch der Klient haben ihren eigenen Berg zu besteigen. Der Therapeut, der von seinem Berg auf den Klienten blickt, hat durch den Abstand die Chance zu sehen, was dem Klienten verborgen bleibt. Gelingt es, dass sich der Klient seiner eigenen Stärken bewusst wird, indem er das Wissen und die Erfahrungen des Therapeuten beim Bergsteigen nutzt, ist er meist besser in der Lage, seinen Weg aus eigener Kraft fortzusetzen. Auf diese Weise schreitet der Klient Schritt für Schritt voran und kommt seinem Ziel Stück für Stück näher.